Jetzt ist es noch ziemlich genau 1 Woche hin, bis ich nach unserer letztjährigen Schottlandreise diesmal mit meinem Dad und meinem Göd für eine Woche nach Irland fliege, um dort auf einigen der schönsten Golfplätzen der grünen Insel zu spielen. Vor allem auf die Courses OLD HEAD und BALLYBUNION bin ich schon sehr gespannt.
Warum es nach meinem letztjährigen Schottland-Golftrip heuer die Entscheidung ausgerechnet auf Irland gefallen ist, hat mehrere Gründe:
- Ist Irland neben Schottland die ultimative Golf-Hochburg in Europa!
- War ich noch nie in Irland und habe schon soviel davon gehört und gelesen!
- Steh ich sehr (sehr) auf Guinness Beer!
- Mag ich die Iren – vor allem wegen deren Begeisterung für Sport und deren Humor!
Die Begeisterung der Iren für Sport ist für mich absolut bewundernswert. Eines meiner coolsten „irischen“ Erlebnisse war während der Fussball-WM in Südkorea und Japan 2002. Irland hat sich damals als Gruppenzweiter hinter Deutschland für die KO-Phase qualifiziert und spielte im 1/8-Finale gegen Spanien. Das Spiel wurde am Sonntag dem 16.Juni 2002 um 13:30 Uhr unserer Zeit angepfiffen. Ich habe damals noch in München gelebt und war mit Michael Collins (einem Iren) befreundet. Michael musste mich nicht lange überreden, mit ihm zusammen ein riesiges Irish-Keller-Pub in München zu besuchen, damit wir uns dort mit sicherlich weiteren 1.000 Leuten (80% davon Iren) das Spiel auf einer Großbildleinwand ansehen. Die Stimmung im Pub war von Anfang an irre. Die Leute sangen lautstark und Beer floss in Strömen. Die Spanier galten als klarer Favorit und gingen bereits in der achten Minute in Führung. Irland – spielerisch klar unterlegen – kämpfte verbissen, scheiterte aber immer wieder am spanischen Torhüter Iker Casillas, der in der zweiten Halbzeit sogar einen Elfmeter hielt. Der Gesang der Leute im Pub wurde aber immer lauter und lauter. Und in der 90.Minute bekam Irland dann noch einen Foulelfmeter zugesprochen, den Robbie Keane verwandelte und damit eine Verlängerung erzwang. Die Leute im Pub rasteten völlig aus. Ich selber war zu diesen Zeitpunkt offiziell zum „grünen Glauben“ übergewechselt und brüllte mit den anderen gemeinsam minutenlang: „Come on you boys in green!„. Wildfremde Menschen fielen sich um den Hals! In der Verlängerung blieb es beim 1:1 und es kam zum Elfmeterschießen. Und dieses Elferschiessen war der ultimative Wahnsinn. Das Pub war ein absolutes Irrenhaus und die Szenerie und die Emotionen unglaublich. Und am Ende verlor Irland dieses Spiel und es blieb nicht etwa eine schweigende Menge zurück – NEIN – die Party ging einfach weiter! Nach dem Motto: dann halt beim nächsten Mal. Es ist und bleibt als „Fan“ eines meiner unvergesslichen Highlights!
Sportbegeisterung ist wie oben erwähnt das eine, der irische Humor ist ein weiterer Grund, warum ich dieses Land so mag. Jetzt ist auf einem Golfplatz das Thema Humor nicht wirklich – nennen wir es mal – omnipräsent. Dafür laufen auf den Grünflächen viel zu viele ehrgeizige und verkrachte Typen rum. Ich, der generell nicht wirklich dafür bekannt ist, ein ruhiger und introvertierter Zeitgenosse zu sein, tut sich auf den Golfplätzen dieser Welt deshalb immer recht schwer. Ich gehe aber davon aus, dass das mit dem Alter immer weniger wird. Noch aber bin ich mit meinen 42 Jahren auf den von mir gespielten Golfplätzen einer der jüngeren. Klingt verrückt – ist aber so!
Idealerweise sollte man am Golfplatz also ruhig vor sich hinlatschen und brav die Bälle ins Loch versenken. Und genau jetzt kommt irischer Humor zum Einsatz. Anfang April hatte ich die Ehre mit Alexandra Hardegg eine Runde Golf zu spielen. Alexandra ist (soweit ich das mitbekommen habe) gebürtige US-Amerikanerin und Mitglied des österreichischen Nationalteams – genauer gesagt der Ladies-Captain der ÖGV-Seniorinnen. Und – soweit könnt ihr mir glauben – die kann richtig Golf spielen, obwohl ich die ersten 4 Löcher sogar mithalten konnte. Wie dem auch sei, darum geht jetzt gar nicht. Jedenfalls ist die Alex eine ziemlich eine Lustige und man kann mit ihr gleichzeitig Golfen und Lachen. Und dann hat mir Alex eine Geschichte aus Irland erzählt, wo sie eine Runde mit sehr trinkfesten (!!!) irischen Damen gespielt hat. Diese Damen haben ihr erklärt, dass es beim Golf nach einem Schlag nur 2 mögliche Kommentare gibt:
- Für besondere, aussergewöhnlich positive und einzigartige Schläge, sagt man: That´ll do …
- Alle anderen Schläge beschreibt man am besten mit: Fuck …
Und ihr werdet es nicht glauben, danach wurden alle Schläge dahingehend kommentiert und – ja so witzig kann Golf sein – bin ich aus dem Lachen fast nicht mehr rausgekommen. Vor allem weil ein Großteil dessen was ich da vollbracht habe, definitiv mit „Fuck“ zu bezeichnen war.
Ich freue mich auf Irland, ich freue mich auf die Tage mit den beiden Waltl-Buben, ich freue mich auf das eine oder andere gepflegte Guinness und ich freue mich auf ein …
… SCHÖNES SPIEL 🙂