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Zu Beginn einer jeden Golfsaison sind wir Golfer völlig angespannt, denn jeder von uns wartet sehnsüchtig darauf, dass wir endlich auf den Platz rausstürmen dürfen. Manche Plätze öffnen witterungsbedingt etwas früher – manche etwas später. Aber wurscht, wann ein Golfplatz öffnet: gefühlt ist es immer zu spät.
Derweil sollten wir die Zeit vor der ersehnten Eröffnung des Platzes nutzen, um wieder einen stabilen Schwung hinzubekommen! Gerade am Anfang der Saison kannst Dir nämlich einen stabilen Schwung maximum auf SKY im Fernsehen ansehen. Der leibeigene Schwung schaut eher aus, wie wenn der Mörtl-Lugner Zumba tanzt.
Um am Schwung zu feilen, haben weise Golfplatzdesigner auf 99% der Golfplätze der Erde eine Driving-Range errichtet. Auf diesen Driving-Ranges kann oder besser gesagt könnte man seinen Schwung üben oder verbessern. Ohne oder gerne auch mit einem Trainer!
Der geplante Ablauf ist wie folgt:
- Man holt sich ein paar Münzen im Clubheim oder bringt schlauerweise schon welche mit.
- Man hängt einen grünen Plastikkorb an das untere Ende des Ballautomaten, wirft die Münzen in den dafür vorgesehenen Schlitz und füllt so die Übungsbälle vom Ballautomaten in den Plastikkübel.
- Danach geht man zu einem vorbereiteten Übungssektor und schlägt konzentriert die Trainingsbälle raus in eine abgesteckte Wiese.
- Danach bringt man den Kübel zurück zum Ballautomaten und freut sich über die gelungene Trainingseinheit.
- Am Ende des Tages kommt dann ein Greenkeeper der mit einem Ball-Einsammel-Auto über die Driving-Range-Wiese fährt, die Bälle einsammelt und den Ballautomaten für den nächsten Tag wieder anfüllt.
Es geht aber auch anders:
- Anstelle der Münzen die man einwirft, nimmt man sich den Plastikkübel
- Dann wartet man bis keiner zusieht, latscht dann auf die Übungswiese raus und sammelt sich die Bälle selber ein
- Danach geht man zu einem vorbereiteten Übungssektor und schlägt konzentriert die eingesammelten Trainingsbälle raus in eine abgesteckte Wiese.
- Dann latscht man wieder raus auf die Übungswiese und sammelt sich weitere Bälle.
- Dann nimmt man den vollen Kübel, verstaut ihn heimlich im Auto und nimmt den Kübel mit nach Hause.
- Am nächsten Tag, kommt man wieder zur Driving-Range, packt den Kübel vom Vortag aus dem Auto und spart sich diesmal nicht nur 2 bis 4 €, sondern auch noch das Rauslatschen.
Variante 2 geht natürlich nur, wenn man nicht beobachtet wird oder man glaubt nicht beobachtet zu werden. Denn Variante 2 ist eher für jene Golfer denen nix zu peinlich ist und die sich durch die „Privateinsammlung“ sage und schreibe € 4 (in Worten VIER EURO) ersparen! Für die ersparten € 4 bekommst du dafür aber eine ziemlich blöde Nachrede im Club, denn es spricht sich natürlich rum, wer die peinlichen Sparmeister sind.
Aber zurück zum Training auf der „Range“. Diese ist natürlich sinnvoll, weil man seinen Schwung wie oben beschrieben „stabilisieren“ bzw. „automatisieren“ kann. Und wie ich auch heuer wieder feststellen durfte, habe ich von 10 geübten Bällen, 9 schon richtig gut getroffen.
Aber jede Range hat einen grossen Nachteil! Der Boden auf dem man steht ist „gerade“. Und damit unterscheidet sich der Stand in der Range diametral von dem Stand auf dem Golfplatz. Dort steht man nämlich alles andere als „gerade“! Man steht bergauf, bergab, seitlich, schräg, hinterm Baum, am Baum, im Dreck und was weiss ich wo noch! Alles anders als im Trainingsgelände!
Und ich vermute, das ist der Grund warum wir Golfer unbedingt auf den Platz rauswollen. Wir wollen nicht dieses steril-gerade Rumgestehe! Wir wollen ein wild-schiefes Rumgestehe! Allein schon deshalb, weil wir dann eine wunderbar-gute Ausrede haben, wenn der Ball nicht dorthin fliegt, wo wir ihn zum Hinfliegen eingeplant hätten!
SCHÖNES SPIEL 🙂