Jeder von uns hat so seine Marotten! Das beginnt beim Aufstehen und endet beim Schlafengehen und vermutlich auch nächtens in der REM-Phase werden wir unsere Eigenheiten unbewusst zur Schau stellen. Gerne oute ich mich hier und heute als jemand, der jede Menge Marotten hat! Ich denke da nur an meine Aversion gegenüber „nasselnden Kuchen“, mein „nächtliches Zähneknirschen“, mein „Verbindungsesel zur Sarah“ oder meinen aktuellen „Foursquare-Checkin-Wahn„. Aber ich stehe dazu – vor allem in dem Wissen, dass jeder von Euch genauso seine schrägen Karotten hat wie ich!
Die komischsten Ausgeburten an Schrulligkeiten haben wir Menschen, wenn es um „Glück“ geht. Traumfänger, Schutzengel, Kraftsteine, Maskottchen – die Palette an diversen Utensilien die hier zum Einsatz kommen ist schier unendlich. Und wenn dass nicht hilft ruft man nach Gott, meditiert oder baut sich seinen eigenen privaten Voodoo-Schrein und hüpft nackens bei Vollmond drum rum!
Irgendwer hat mal gesagt: Golf kann man lernen! Dieser jemand irrte gewaltig, denn Golf hat nix mit Können zu tun: Golf ist ein reines Glückspiel! Ich gebe schon zu, dass mit den Jahren die Schläge immer gerader werden und auch die Distanz sich irgendwann anpasst, aber im Endeffekt bleibt Golf ein Glücksspiel. Denn mir gelingen sehr wohl perfekte Schläge, aber dann treffe ich genau einen Stein und vom Stein springt der Ball zum Baum und von dort ins Wasser! Das hat doch nix mit Unvermögen zu tun! Das ist einfach Pech! Auf der anderen Seite war es Glück, dass 2 Bahnen später der Ball nicht im Sandbunker gelandet ist, sondern fünf Zentimeter weiter links. Von dort aus sprang der Ball aufs Grün und rollte Richtung Loch, wo er dann nur einen Meter neben dem Loch zum Stehen kam. Diese 5 Zentimeter sind nicht Können, das wiederum ist einfach pures Glück!
Und genau darum brauchen wir Golfer Glücksbringer! Ich für meinen Teil nehme jede Feder die ich am Platz finde und packe sie in mein Golfbag. Federn beflügeln und haben mir sicherlich bei allen 3 Siegen im heurigen www.imatchplay.com geholfen! Andere wiederum haben schnuckelige Schutzhüllen für deren Holzschläger (mein Favorit ist übrigens ein „YODA„). Und dann gibt es das Glück-T-Shirt, den Glücks-Ball, das Glücks-Loch, das Glücks-Tee, das Glücks-Handtuch, das Glücks-Kapperl, den Glücks-Handschuh und jede Menge sonstigen Klimbim an Bag und Spieler!
Eine ganz andere Form eines Glücksbringers hat meine Golffreundin Christoph bei sich zu Hause. Nachdem ich mir im Juli einen neuen Driver gekauft habe, habe ich meinen alten Driver an den Christoph weitergegeben. Seiner war schon recht alt und er hat damit nix mehr getroffen. Jetzt haben wir beide quasi einen neuen Driver, treffen immer noch nix, aber das ist jetzt nicht so wichtig. Wirklich wichtig ist das, was er mit seinem alten Driver gemacht hat!
Nachdem in seiner Nachbarschaft angeblich nächtens jemand mit einer Taschenlampe in der Gegend rumschleicht, wurde es ihm etwas mulmig. Dann liest man vielleicht noch beim Friseur die Kronenzeitung, wo über die vielen Verbrecher (die in Österreich deren Unwesen treiben) berichtet wird und schon bist kurz vor einer Panikattacke. Jetzt hat aber der Christoph ja einen nicht mehr benötigten Driver! Den hat er sich jetzt griffbereit unter das Bett gelegt. Sollte demnächst so ein Kronenzeitungs-Verbrecher bei ihm daheim auftauchen, dann kann er den Driver als Waffe verwenden! Und so gut wie der Christoph in letzter Zeit Golf spielt, kann es sein, dass der Verbrecher eventuell sogar verletzt werden könnte.
SCHÖNES SPIEL 🙂
P.S.: Ich setze jetzt bei meinen nächtlichen Streifzügen durch die Nachbargärten übrigens jetzt immer einen Motorradhelm als Glücksbringer auf! Nicht, dass ich aus Versehen im Garten eines Golfers lande!