Schlagwörter
Driver, Golfball, Markus Brier, Minigolf, Religion, Schläger, Taylor-Made, Voodoo
Wie ich schon vor einigen Tagen hier beschrieben habe, wird die Länge des Golfschlages von der Länge und Bauweise des Golfschlägers mitbestimmt. Der Schwung, die eingesetzte Kraft und der Ball bleiben gleich, nur die Neigung des Schlägerkopfes variiert. Damit unterscheidet sich Maxi-Golf diametral von Mini-Golf: dort ist der Schläger immer der selbe, nur die Bälle sind unterschiedlich hart – von Steinkugel bis Götterspeise.
Ein „Driver“ ist beim Maxi-Golf jener Schläger mit dem man theoretisch am weitesten den Ball von sich selbst wegschlagen könnte. Die Betonung liegt hier eindeutig auf „könnte“! Dummerweise ist das nämlich selten der Fall, denn dieser Driver ist unglaublich schwer zu handhaben. Und so kann es passieren, das die Bälle nicht nur nicht weit, sondern auch noch nicht gerade fliegen. Kurz würde ja noch halbwegs gehen – aber in die falsche Richtung … Geht gar nicht! Golfanfänger sind viel im Wald und im hohen Gras zu finden – weil der Driver einfach das macht was er will, und das hat selten damit zu tun, was der Spieler will!
Irgendwann im Leben eines Golfers kommt aber der Tag an dem er behauptet: Jetzt kann ich es! 4 Tage nach diesem Tag kommt die Erkenntnis: Ich habe keine Ahnung was ich falsch mache! Und sogar richtig gute Leute wie ein Markus Brier haben Löcher oder ganze Runden dabei, wo man sich denkt: ins Wasser hätte sogar ich geschossen und bekomme kein Geld dafür.
Aber zurück zum „Driver“, denn genau mit ihm geschehen die wildesten Geschichten! Manche Golfer haben gar keinen Driver dabei (O-Ton: „Den treff ich sowieso nicht“), andere haben ihn dabei, verwenden ihn aber nicht (O-Ton: „Weiss gar nicht, warum ich den immer mitschleppe“) und wieder andere verfluchen ihn (O-Ton: „Was spiel ich denn diesen Trottel, wenn ich eh weiß, dass ich nix treffe?“).
Aber es gibt noch Steigerungsstufen die ins religiös-fanatische reichen! Es gibt Golfer die zu Hause dem Driver-Schläger einen eigenen Platz geben, eine eigene Schlägerkopfabdeckung mit christlichen Insignien oder es werden heimlich Voodoo-Rituale rund um den Schläger zelebriert – diese reichen von einfachen Opferdarbringungen bis hin zu schamanischen Krafttierreisen.
Mit das Lustigste was ich zu diesem Thema je auf einem Golfplatz gesehen habe, war jener Mann der ca. 5 Meter hinter seinem Golfwagerl – an einer Schnur – seinen Driver festgebunden hatte und ihn so hinter sich herzog. Begründung: „Der hat einen negativen Einfluss auf die anderen Schläger, drum darf er nicht mehr mitspielen!“ Und auch wenn diese Aktion im ersten Moment verrückt klingen mag, aber ich denke ein Straflager könnte meinem Driver grad recht gut tun – und notfalls kaufe ich mir einen Neuen. Mein local Golf-Equipment-Dealer hat mir eh schon gesagt, er hätte da ganz heiße Ware reinbekommen: einen Driver von Taylor-Made XTC Cobra 341.17 LONG HITTER um € 590 mit dem man jeden Schlag perfekt trifft!
SCHÖNES SPIEL 🙂
P.S.: 590 Euronen ist nicht billig … Vielleicht geb ich meinem Driver also noch eine letzte Chance und zünde eine Kerze für ihn an! Aber er muss wirklich aufpassen, denn meine Geduld hängt am seidenen Faden!